Das Wichtigste auf einen Blick
- Ziel: Mehr Sicherheit, Gesundheit und Effizienz am Büroarbeitsplatz
- Regelmäßige Sicherheitschecks: reduzieren von Arbeitsunfällen, ergonomische Beschwerden und Ausfallzeiten
- Regelmäßige Selbstkontrolle fördert das Sicherheitsbewusstsein aller Mitarbeitenden
1. Warum Bürosicherheit mehr ist als Stolperfalle und Kabelsalat
Diese Checkliste richtet sich speziell an Büro- und Computerarbeitsplätze. Sie ist nicht auf Werkstätten, Baustellen oder den Außendienst übertragbar – dort gelten andere Anforderungen und Sicherheitsstandards. Dennoch ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass im Büro keine nennenswerten Gefährdungen bestehen. Obwohl hier keine schweren Maschinen zum Einsatz kommen, zählen Büroarbeitsplätze zu den Bereichen mit häufigen Fehlzeiten durch Muskel-Skelett-Erkrankungen oder Augenbelastungen. Auch Stolper- und Rutschunfälle sind keine Seltenheit. Eine systematische Sicherheitsprüfung hilft Ihnen, diese Risiken zu minimieren.

2. Rechtliche Grundlagen im Überblick
Nach dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) sind Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitsplätze sicher zu gestalten. Die Bildschirmarbeitsverordnung (heute in der ArbStättV integriert) legt spezielle Anforderungen an ergonomische Bedingungen, Beleuchtung und Bildschirmarbeitsplätze fest.
3. Tägliche Sicherheitsprüfung: Wer ist verantwortlich?
Grundsätzlich liegt die Verantwortung beim Arbeitgeber bzw. der Unternehmensleitung. In der Praxis setzen viele Unternehmen auf Sicherheitsbeauftragte oder Fachkräfte für Arbeitssicherheit (Sifa) . Aber auch Sie als Mitarbeitende können zur Sicherheit beitragen, indem Sie auf potenzielle Gefahren achten und Mängel melden.
4. Die Checkliste für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Nachfolgend finden Sie 20 zentrale Punkte, die Sie täglich (oder wöchentlich) überprüfen sollten. Die Checkliste können Sie am Ende des Beitrags als PDF herunterladen und in Ihrem Team einsetzen.
Sind die Fluchtwege frei?
Keine Kartons oder Möbel dürfen Notausgänge oder Fluchtwege versperren.Sind elektrische Kabel gesichert?
Lose Kabel sollten mit Kabelkanälen oder -bindern fixiert sein.Sind Böden trocken und rutschfest?
Feuchtigkeit oder verschmutzte Bodenbeläge müssen sofort beseitigt werdenIst die Beleuchtung ausreichend?
Natürliches und künstliches Licht sollten ausreichen, um blendfrei arbeiten zu könnenIst der Bildschirm ergonomisch positioniert?
Höhe, Abstand und Neigung sollten individuell anpassbar seinIst der Stuhl rückengerecht eingestellt?
Eine aufrechte Sitzhaltung ohne Verspannung sollte möglich seinSind Tastatur und Maus richtig platziert?
Die Arme sollten locker aufliegen, Handgelenke gerade bleiben.Stimmen Luftqualität und Temperatur?
Lüften Sie regelmäßig oder nutzen Sie ggf. eine CO2-Ampel.Herrscht Ordnung auf dem Schreibtisch?
Weniger Chaos = weniger Stress und Unfallgefahr.Beachten Sie die Monitorzeiten?
Legen Sie regelmäßige Pausen ein – zum Beispiel mit der 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf einen mindestens 20 Fuß (ca. 6 Meter) entfernten Punkt schauen. Das entspannt die Augen.Sind Brandschutzvorkehrungen bekannt?
Standorte von Feuerlöschern und das Verhalten im Brandfall sollten Ihnen bekannt sein.Sind Erste-Hilfe-Einrichtungen zugänglich?
Jede Person sollte wissen, wo der Verbandskasten liegt und welche Notrufnummern gelten.Sind Stolperfallen entfernt?
Lose Teppiche, Kabel oder Kisten auf dem Boden sollten beseitigt werden.Sind Heizkörper oder Klimaanlagen blockiert?
Geräte müssen frei stehen, damit die Luft gut zirkulieren kann.Wurde eine Bildschirmarbeitsplatzbelehrung durchgeführt?
Sie sollten über ergonomische Nutzung und Sicherheitsaspekte unterrichtet worden sein.Werden Reinigungsmittel richtig verwendet?
Gefahrstoffe dürfen nicht offen stehen; Sicherheitsdatenblätter müssen vorhanden sein.Funktioniert die Beleuchtung in Aufzug oder Treppenhaus?
Defekte Leuchtmittel sollten Sie melden oder austauschen lassen.Sind Geräte geprüft und sicher?
Drucker, Kaffeemaschinen, Bildschirme usw. sollten regelmäßig gewartet werden.Sind Notrufnummern sichtbar angebracht?
An jedem Arbeitsplatz gut sichtbar – zum Beispiel am Monitor oder Telefon.Gibt es eine Möglichkeit zur Rückmeldung zur Sicherheit?
Idealerweise über ein digitales Tool oder einen Sicherheitsbriefkasten.
5. So nutzen Sie die Checkliste im Team
Diese Liste ist kein Kontrollinstrument gegen Mitarbeitende, sondern ein Tool zur gemeinsamen Verantwortung. Drucken Sie die Liste aus oder nutzen Sie die PDF digital. Binden Sie Ihr Team durch kurze Sicherheits-Meetings ein und ermutigen Sie alle zur aktiven Teilnahme.
6. Fazit: Kleine Checks, großer Effekt
Ein sicherer Arbeitsplatz beginnt bei den Details. Wenn Sie Ihre Umgebung bewusst wahrnehmen und Verantwortung übernehmen, reduzieren Sie Risiken, fördern Ihre Gesundheit und steigern die Zufriedenheit im Arbeitsalltag. Die 20 Punkte dieser Checkliste helfen Ihnen, Sicherheit zur Gewohnheit zu machen.