Ein Gruppe Feuerwehrmänner stehen vor einem Feuer

Ihr Weg zum Brandschutz-Experten: Ausbildung und Perspektiven im Überblick

Brände gehören zu den größten Risiken für Unternehmen – sei es durch Sachschäden, Betriebsunterbrechungen oder Gefährdung von Menschenleben. Umso wichtiger ist ein professioneller vorbeugender Brandschutz. Genau hier kommt der Brandschutzbeauftragte ins Spiel: eine Schlüsselrolle für Sicherheit und Prävention. Doch wie wird man Brandschutz-Experte? Und was erwartet Teilnehmende in unserem Zertifikatsprogramm?

1. Der Brandschutzbeauftragte als Schlüsselrolle im Sicherheitskonzept

Die Hauptaufgaben eines Brandschutzbeauftragten bestehen darin, den vorbeugenden Brandschutz in Unternehmen oder Einrichtungen sicherzustellen. Dazu zählen die Beratung der Unternehmensleitung, die Erstellung und Aktualisierung von Brandschutzordnungen sowie regelmäßige Begehungen zur Identifikation potenzieller Brandgefahren. Der Brandschutzbeauftragte überwacht die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und interner Richtlinien und sorgt für die Umsetzung technischer und organisatorischer Schutzmaßnahmen.

Er koordiniert die Wartung und Prüfung von Brandschutzeinrichtungen wie Feuerlöschern, Brandmelde- und Rauchabzugsanlagen. Zudem schult er Mitarbeitende im Verhalten im Brandfall und organisiert sowie analysiert Evakuierungsübungen. Im Brandfall unterstützt er die Feuerwehr mit seiner Ortskenntnis und dokumentiert den Vorfall zur späteren Auswertung.

Ziel der Tätigkeit: Risiken minimieren, Schäden verhindern und Menschen schützen.

2. Pflicht oder Kür: Wann ist ein Brandschutzbeauftragter gesetzlich vorgeschrieben?

Die gesetzlichen Anforderungen für die Bestellung eines Brandschutzbeauftragten in Deutschland ergeben sich aus verschiedenen Rechtsquellen, insbesondere aus dem Arbeitsschutzgesetz, baurechtlichen Vorschriften sowie den Empfehlungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Grundsätzlich ist ein Brandschutzbeauftragter dann zu bestellen, wenn dies durch gesetzliche Vorschriften, behördliche Auflagen oder durch die Gefährdungsbeurteilung im Betrieb erforderlich ist. Laut § 10 des Arbeitsschutzgesetzes ist der Arbeitgeber verpflichtet, Maßnahmen zur Brandbekämpfung und Evakuierung zu treffen. In Betrieben mit erhöhter Brandgefährdung – etwa durch Lagerung brennbarer Stoffe oder durch besondere bauliche Gegebenheiten – wird die Bestellung eines Brandschutzbeauftragten dringend empfohlen oder sogar zwingend gefordert.

Zwingend vorgeschrieben ist die Bestellung insbesondere bei sogenannten Sonderbauten, wie z. B. Versammlungsstätten, Verkaufsstätten über 2.000 m², Hochhäusern, Industriegebäuden mit mehr als 5.000 m² Geschossfläche oder Hotels. Diese Anforderungen ergeben sich aus landesspezifischen Bauordnungen und Sonderbauverordnungen wie der Muster-Industriebaurichtlinie (IndBauRL), der Verkaufsstättenverordnung (VKVO), der Versammlungsstättenverordnung (VStättV) oder der Hochhausrichtlinie (HHR).

Darüber hinaus legt die DGUV Information 205-003 detaillierte Anforderungen an die Qualifikation, Ausbildung und Bestellung von Brandschutzbeauftragten fest. Die Bestellung muss schriftlich erfolgen, und die beauftragte Person muss eine anerkannte Ausbildung durchlaufen haben, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte umfasst.

3. Voraussetzungen für die Qualifikation

Grundsätzlich kann jede Person Brandschutzbeauftragter werden, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt und eine anerkannte Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten erfolgreich absolviert hat. Diese Ausbildung umfasst in der Regel mindestens 64 Unterrichtseinheiten und wird von Bildungsträgern wie concada angeboten. Sie beinhaltet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen zu Themen wie baulicher, technischer und organisatorischer Brandschutz, rechtliche Grundlagen, Gefährdungsbeurteilungen, Brandschutzkonzepte und Notfallmanagement.

Wichtig ist außerdem, dass die Person über eine gewisse fachliche Eignung und persönliche Zuverlässigkeit verfügt. Dazu gehört unter anderem ein gutes Verständnis für technische Zusammenhänge, Organisationsfähigkeit sowie die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und mit Behörden, Feuerwehr und Mitarbeitenden zu kommunizieren.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erfolgt die schriftliche Bestellung durch den Arbeitgeber, in der die Aufgaben und Zuständigkeiten klar geregelt sind. Auch externe Fachkräfte können als Brandschutzbeauftragte eingesetzt werden, sofern sie die genannten Voraussetzungen erfüllen

4. Unser Zertifikatsprogramm bei concada

Die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten in Deutschland folgt einem strukturierten Ablauf, der sich an den bundesweit einheitlichen Richtlinien der DGUV Information 205-003, der vfdb-Richtlinie 12-09/01 und den Vorgaben des VdS orientiert.

Die Ausbildung umfasst in der Regel mindestens 64 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten, was etwa 7 bis 8 Seminartagen entspricht. concada bietet die Ausbildung in Präsenzform an sieben Tagen an.

Inhaltlich gliedert sich die Ausbildung in folgende Schwerpunkte:

  • Rechtliche Grundlagen des Brandschutzes
  • Baulicher, anlagentechnischer und organisatorischer Brandschutz
  • Brandrisiken im Betrieb und Gefährdungsbeurteilungen
  • Chemisch-physikalische Grundlagen von Brandentstehung und -bekämpfung
  • Sofortmaßnahmen bei Brandausbruch
  • Erstellung und Bewertung von Brandschutzkonzepten
  • Kommunikation, Didaktik und Präsentationstechniken
  • Praktische Übungen, z.B. mit Feuerlöscheinrichtungen

Am Ende der Ausbildung steht eine schriftliche und mündliche Abschlussprüfung. Nach erfolgreichem Bestehen erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat, das sie zur Ausübung der Funktion als Brandschutzbeauftragter qualifiziert.

Hier gibt’s alle Infos zu unserer Ausbildung!

5. Regelmäßige Fortbildung – Pflicht und Chance

Um die Qualifikation aufrechtzuerhalten, müssen Brandschutzbeauftragte innerhalb von 36 Monaten mindestens 16 Unterrichtseinheiten (LE) absolvieren. Diese Fortbildungspflicht ergibt sich aus der DGUV Information 205-003. Inhalte sind u. a. neue gesetzliche Regelungen, technische Entwicklungen, praktische Übungen und der Erfahrungsaustausch mit Kolleg:innen. Wird die Fortbildung nicht fristgerecht absolviert, muss die gesamte Ausbildung erneut durchlaufen werden.

Entdecken Sie hierzu unsere concada Fortbildung für Brandschutzbeauftragte.

6. Karrierechancen und Weiterentwicklung

Karrierechancen und Weiterentwicklung

Die Tätigkeit als Brandschutzbeauftragte:r eröffnet vielfältige berufliche Perspektiven:

Spezialisierungen und Weiterbildungen:

  • Brandschutzmanager:innen mit erweiterten Aufgaben in der strategischen Planung und Organisation des Brandschutzes
  • Fachplaner:innen für vorbeugenden Brandschutz, die in Bauprojekten tätig sind
  • Sachverständige für Brandschutz, die Gutachten erstellen und Prüfungen durchführen
  • Dozent:innen oder Ausbilder:innen im Bereich Brandschutz
  • Führungskräfte im Bereich Arbeitssicherheit oder Facility Management, wo Brandschutz ein integraler Bestandteil ist

Brandschutzbeauftragte arbeiten in vielen Branchen, z. B.:

  • Industrie- und Produktionsunternehmen
  • Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen)
  • Verwaltung und öffentliche Einrichtungen
  • Veranstaltungs- und Versammlungsstätten
  • Versicherungen und Sachverständigenbüros
  • Bau- und Planungsbüros
  • Feuerwehren und Sicherheitsdienste

Ob angestellt oder freiberuflich – die Nachfrage nach qualifizierten Brandschutzbeauftragten steigt stetig, da gesetzliche Anforderungen, Versicherungsauflagen und das gestiegene Sicherheitsbewusstsein in Unternehmen den Bedarf erhöhen. Besonders in Bereichen mit hoher Personenanzahl oder Brandlast – wie Logistikzentren, Pflegeeinrichtungen oder Veranstaltungsstätten – sind Brandschutzbeauftragte unverzichtbar.

 

7. Fazit: Sicherheit gestalten – mit Perspektive

Mit unserem Zertifikatsprogramm legen Sie den Grundstein für eine verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit im Brandschutz. Ob als interne Fachkraft oder externe:r Berater:in – Sie tragen aktiv zur Sicherheit von Menschen bei und eröffnen sich gleichzeitig spannende Karrierewege.